Zu Beginn der 1980er-Jahre entwickelte Richard C. Schwartz einen neuen einzeltherapeutischen Ansatz, der mit dem System der Inneren Familie arbeitet, auch bekannt als IFS-Modell (IFS = Inneres Familien-System). Sein Modell stellt einen systemischen Ansatz zur Arbeit mit Teil-, Subpersönlichkeiten und Ich-Zuständen dar. Das IFS-Modell hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem umfassenden Ansatz für die Arbeit mit Einzelpersonen, Paaren und Familien entwickelt. Der Ansatz stellt eine Synthese aus zwei bereits vorhandenen Paradigmen: Dem systemischen Denken und der Multiplizität der Persönlichkeit. Das IFS-Modell bringt Konzepte und Methoden aus der strukturellen, der strategischen, der narrativen und der Bowen´schen Schule der Familientherapie in die Welt der Teilpersönlichkeiten. IFS begreift die menschliche Persönlichkeit als ein ökologisches System, bestehend aus von einander relativ abgegrenzten Teil-Persönlichkeiten, von denen jede schätzenswerte Qualitäten besitzt, die dazu bestimmt sind, entsprechend wertvolle Rollen zu übernehmen. Das IFS ist eine Kombination aus einem strukturellen sowie funktionalen Teile-Modell. Werden Teile durch Lebenserfahrungen aus ihren wertvollen Rollen herausgezwungen, dann kommt es zu dysfunktionalen Störungsbildern. Rollen im Familiensystem, wie der Sündenbock, der „Sonnenschein“, das verlorene Kind usw. formen unsere inneren Teile. Das IFS-Modell bietet Interventionen, um innere Teile aus zugeschriebenen Rollenerwartungen zu befreien.
Neu am IFS-Modell ist der Versuch, alle Ebenen menschlicher Organisation – die intrapsychische, die familiäre und die kulturelle – mit Hilfe derselben systemischen Prinzipien zu verstehen und auf jeder dieser Ebenen zu intervenieren.

Seminarinhalte

  • Das Selbst als heilsamer Beobachter
  • Der Atem als Zugang zum Selbst
  • Erstellung einer „Teile-Landkarte“
  • Die vier Dimensionen innerer Teile
  • Arbeit mit den inneren Kritikern, Richtern, Ablenkern, Beschützern und Antreibern
  • Wiederholungsschleifen in Paarbeziehungen
  • Systeme ins Gleichgewicht bringen
  • Verbindung zur inneren Weisheit aufnehmen
  • Die Arbeit mit verbannten Teilen

Seminarziele

  • Einführung in die systemische Arbeit mit dem IFS-Modell
  • Übungen, um das Modell selbst anwenden zu können
  • Das Selbst stärken als Burnoutprophylaxe
  • Spirituelle Erfahrungen als Ressource in der Veränderungsarbeit nutzen

Seminarleiter

Dr. Tom Holmes, geb. 1949, Prof. em. für Psychotherapie, Ausbildung im Inneren Familien-System (IFS) bei Richard Schwartz. Seit über 20 Jahren als IFS-Ausbilder tätig. Er leitet Ausbildungsgruppen für Psychotherapeuten in den USA und Deutschland.
Tom Holmes bildete seit 1985 graduierte Studenten in Psychotherapie aus. Von 1996 bis 2006 lehrte er im Rahmen des Holistic Health Care Programmes an der WMU.
Er hat mit seiner Frau Lauri Holmes das Buch “Reisen in die Innenwelt” veröffentlicht.

Tom Holmes integriert mediative Techniken, um über Achtsamkeit Zugang zu inneren spirituellen Kraftquellen zu bekommen. Die spirituelle Verbindung und Zentrierung sieht er als eine starke Quelle für Menschen in helfenden Berufen, um mit sich selbst in Balance zu bleiben.

Seminarsprache ist Deutsch. Tom Holmes spricht sehr gut Deutsch.

Preis
Verbandsmitglieder 150,-EUR ab 1.2.2012 250,-EUR

Gäste 290,-EUR ab 1.2.2012 350,-EUR